Montag, 23. März 2015

Wenn Zucker ins Auge geht ...


Ihr werdet schon gemerkt haben, dass ich in letzter Zeit ein bisschen nachlässig war, mit meinem Blog. Das geschah aus gesundheitlichen Gründen. Ich habe einige Operationen und auch einen größeren Sehkraftverlust hinter mit. Das beeinträchtigt leider auch mein Schreiben. Aber ich verspreche Euch, ich bleibe am Ball!

Ich werde immer wieder über Einzelheiten zu meinen Augen und den sich daraus ergebenden Änderungen in meinem (Autoren)Leben gefragt. Antworten gibt es in diesem Interview:



Laut eigener Aussage schreibt Thomas Backus sozialkritische Science Fiction, märchenhafte Fantasy und schwarzhumorigen Horror.
Einen kleinen Auszug seines Könnens präsentiert er in Form einer Geschichte in der Anthologie Mängelexemplare: Dystopia. Darüber und über einen schweren Schicksalsschlag, der Thomas vor kurzem ereilte, spricht er jetzt exklusiv.

Mängeleyemplare:
Hallo Thomas. Ich denke, zu Beginn wäre es angebracht, näher auf deine gesundheitliche Situation einzugehen. Wie du mir erzählt hast, machst du da gerade eine sehr schwierige Phase durch. Möchtest du davon berichten?

Thomas Backus:
Das kam für mich einigermaßen überraschend. Ich meinte, meine Diabetes ganz gut im Griff zu haben – doch dann sah ich eines plötzlichen Tages Schwarze Flecken, und bereits die Woche darauf fand ich mcih in der Augenklinik wieder. Das linke Auge hat jetzt noch 40%, und das ist das gute Auge. Das kam mit Lasern davon. Das rechte musste operiert werden. Blutungen rausschneiden, Netzhaut hatte sich gelöst und musste angepasst werden, dazu kam dann Öl in das Auge, um das unter Druck geschehen zu lassen und eine neue künstliche Linse. Fazit: Unter 10% Sehkraft (fast nix).
Nachtrag: Nach der 2. OP ist die Sehkraft etwas besser- Das rechte Auge braucht noch 14 Tage zum Stabilisieren, und dann erfahre ich, wie groß die Sehkraft bleiben wird. Wahrscheinlich so um die 10-20%


Mängeleyemplare:
Wie wirkt sich das auf deine Aktivitäten als Autor aus?

Thomas Backus:
Im Alltag kommt man klar, aber gerade als Autor bin ich nun doch einigen Einschränkungen ausgesetzt, weswegen ich bei einigen Projekten im Zeitplan hinterherhinke. Ich experimentiere im Moment mit Bildschirmeinstellungen und Kontrasten herum, werde aber auch noch eine Schulung der Blista erhalten, wegen Hilfsmitteln und Software, aber ich denke, langfristig werde ich mich mit Spracherkennungssoftware auseinandersetzen  müssen – weil gar nicht mehr schreiben geht ja nun mal gar nicht!


Mängeleyemplare:
Deine Geschichte in Mängelexemplare: Dystopia ist, so viel kann ich bereits verraten, die mit Abstand kürzeste. Was hat dich gereizt, eine solche Kürzestprosa zu verfassen?

Thomas Backus:
Generell finde ich, dass eine Kurzgeschichte nicht lang sein muss. Die Stärke eines Romans oder einer Novelle ist die Entwicklung eines Charakteres, aber die Kurzgeschichte hat andere Stärken. Eine besonders kräftige Idee oder eine Pointe. Und diese Pointe brauchte keine große Einleitung.


Mängeleyemplare:
Seit 2006 bist du in sehr vielen Anthologien mit deinen Geschichten vertreten. Warteten da unzählige Storys in einer gut abgeschlossenen Schublade auf Veröffentlichung oder war dein Output einfach so hoch?

Thomas Backus:
Nun, in erster Linie bin ich Kurzgeschichtenautor. Tatsächlich habe ich noch keinen einzigen Roman fertiggestellt (na ja, einen halben). Für In Blut Geschrieben habe ich tatsächlich auf viele meiner älteren Geschichten zurück gegriffen, die ich teilweise stark überarbeitet habe (manchmal blieb außer der Grundidee nix mehr übrig). Ansonsten lasse ich mich gerne von Ausschreibungen inspirieren. Und auch wenn mein Herz für den Horror schlägt, reizt es mich immer, mich auch anderweitig auszuprobieren. Das Thema muss mich halt reizen, und wenn mir eine Geschichte einfällt, die es wert ist, erzählt zu werden, dann schreibe ich sie auch auf.
Außerdem war es extrem hilfreich, längere Zeit hauptberuflich Arbeitslos zu sein. (Hauptberuflich heißt, ich habe nebenbei Regale eingeräumt, Briefe ausgetragen, Abendabi gemacht, in einer Videothek gejobbt und eine Umschulung zum Industriekaufmann absolviert).


Mängeleyemplare:
Lieber Thomas, ich denke, ich spreche im Namen aller Mängelexemplare-Beteiligten, wenn ich dir für deinen zukünftigen Weg alles Gute und möglichst viel Gesundheit wünsche.

Thomas Backus:
Danke, kann ich brauchen. Ich hoffe, wir sehen uns ;-)




Verschwörungstheorie: 

Vielleicht ist mein Augenleiden mit Absicht herbeigeführt worden, 
weil meine Geschichten zu sozialkritisch waren ... man weiß es nicht!



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