Saskia von "Ich Liebe Bücher" hat mich interessante Sachen gefragt ... das Interview ist jetzt online!
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Ebenfalls hier nachzulesen:
http://de.paperblog.com/thomas-backus-481921/
Schwarzhumorigen Horror - märchenhafte Fantasy - Sozialkritische Science Fiction - Prickelnde Erotik
Als Freier Autor konnte ich meine Geschichten Rudi Regenwurm, Der Angeberfrosch und Keiner will mit Igeln kuscheln zu Gehör bringen |
Dr. Ingeborg Guba weiß, worüber sich Steine unterhalten |
Für die musikalische Untermalung griff wieder Johannes Treml in die Saiten. |
Die Apokalyptischen Schreiber endlich wieder mit Krieg: Thomas Backus (Hunger), Volker Ilse (Pestilenz), Bernd Rothe (Krieg), Ralph Haselberger (Tod) |
Jörg Kleudgen & Thomas Backus vor der Elisabeth-Kirche, Marburg (Foto: Jörg Kleudgen) |
Der neue Krieg liest ... (Foto: Petra Hartmann) |
Volker liest seine Zombie-Gastgeschichte (Foto: Petra Hartmann) |
Ein Toter mit Herz, ein Schreiber mit Humor (Foto: Petra Hartmann) |
Petra Hartmann nimmts mit Drachen auf... |
... Rosi mit eiskalten Mörderstatuen! |
Strahlende Gewinner: Thomas Backus, Torsten Low und Vincent Voss (Geschichtenweber, Verlag Torsten Low, Horror-Forum) |
Zum Schluss: Abschied vom alten Krieg: Ralph Haselberger, Stefan Fels (das isser), Thomas Backus und Volker Ilse |
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Jaynice Cavanaugh (Hrsg.)
Titelbild: Monika Veth WortKuss Verlag © 11/2011 ISBN-13: 978-3-942026-09-3 ca. 180 Seiten - 14,90 Euro |
Jaynice Cavanaugh (Hrsg.)
Titelbild: Monika Veth WortKuss Verlag © 10/2011 ASIN: B005V82S4C 383 KB - 4,99 Euro |
Thomas Backus
Warum das Rote Meer rot wurde
Es war einmal vor langer Zeit, da strahlte das Rote Meer in
allen Blautönen. Deswegen nannte man es damals das Blaumeer.
An seinem Ufer lebte ein Fischer. Tagein, tagaus fuhr er hinaus, fing ein paar Fische und lebte bescheiden und glücklich davon. Doch eines Tages blieb sein Netz leer, sodass er so weit hinaus segelte, dass er das Ufer nicht mehr sehen konnte. Um ihn herum war nichts außer Wasser und Himmel und einer einzigen Wolke. „Jetzt oder nie“, sagte er sich und warf sein Netz aus. Leider rutschte es ihm aus der Hand und versank in den blauen Fluten. In seiner Verzweiflung sprang er hinterher. Während er hinterher schwamm, wunderte er sich, wie viele Fische es hier gab. In allen Formen und Größen, aber sie wichen alle geschickt seinem Netz aus, als wüssten sie, dass eine Begegnung mit demselben in einer heißen Pfanne enden würde. „Da kann ich das Netz genauso hier unten lassen“, sagte er sich und begann mit dem Auftauchen. Dann überlegte er es sich noch einmal anders: „Wenn ich schon mal hier unten bin, sollte ich mir auch was zu Essen mitnehmen.“ Er griff nach einem leckeren Fisch, aber der schwamm schnell weg. „Mist“, murmelte der Fischer, schnappte sich stattdessen eine kleine Muschel. (...) |
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Thomas Backus
Die spinnen, die Spinnen
Die kleinen Insekten waren alle sehr aufgeregt. Heute war
ein besonderer Tag: Der erste Tag in der Insektenschule. Stolze Insekteneltern
und ihre aufgeregten Sprösslinge tummelten sich in dem abgestorbenen Baum. Da
die meisten Insekten sehr viele Kinder haben, war es rappelvoll. Herr und Frau
Stubenfliege hatten 36 Kinder, Herr und Frau Marienkäfer immerhin 12. Die
Mückeneltern hatten 276 stechlustige Kinder, die sie kaum in Zaum halten
konnten. Nur die kleine Spinne Susi war ganz allein da. Sie saß ein wenig
abseits, in der letzten Reihe und alle anderen Insekten warfen ihr abfällige
Blicke zu.
„Spinnen gehören nicht zu den Insekten“, sagte Frau Fliege. „Nicht?“, wunderte sich ihr Sohn Klaus. „Nein, Insekten haben sechs Beine, Spinnen aber acht!“, erklärte die Mutter. „Ist es nicht egal, wie viele Beine man hat?“, wollte Klaus wissen. (...) |
Thomas Backus
Bertram b-b-b-b-bibberte.Auch Pinguine frieren Bertram kuschelte sich in das dichte Gefieder seiner Mama. Argwöhnisch linste er aus seinem Versteck heraus, wie die anderen Pinguinkinder vergnügt im kalten Wasser planschten. „Willst du nicht mit den anderen spielen?“, fragte seine Mutter besorgt. „Och nee, lieber nicht“, antwortete Bertram verschämt. „Das macht Spaß“, sagte die Mutter und schob ihren Jüngsten sanft aber bestimmt hinaus in die Kälte. (...) |
Bausteine aus Le(h)m
(...) Der Verkäufer drehte sich um. Er war neu hier. Sie konnte sich an sein Gesicht nicht erinnern – und an dieses Gesicht hätte sie sich auf jeden Fall erinnern können. Der Mann, wenn es ein Mann war, hatte dort, wo seine Nase sein sollte, ein ... Loch. Es sah nicht so aus, als hätte ihm eine Krankheit die Nase zerfressen, sondern als wäre bei seiner Erschaffung Gott der Lehm ausgegangen. Sie zwang sich, nicht auf diese Nase zu starren, hob unter Aufbietung aller ihrer Kräfte den Blick hin zu seinen Augen. Was sie sofort bereute. Er starrte sie mit großen, trüben Glupschaugen an, die unentwegt gelben Schleim aussonderten. Augenlider schien er gar keine zu haben. »Fünfzehn Euro«, quakte er. »Wow, das nenne ich einen stolzen Preis. Schauen Sie die Dinger doch mal an, sie sind nicht wirklich gut gefertigt.« »Sind krumm und schief, stimmt.« Der Verkäufer nickte so heftig, dass Ulrike Angst bekam, seine Augen könnten ihm aus den Höhlen rutschen. »Sind wie das Leben, da passt auch nich‘ alles zusammen!« Ulrike musste schlucken. »Fünf«, bot sie. Der Verkäufer lachte, und das klang, als würde er mit einer schweren Flüssigkeit gurgeln. »Sind ganz besondere Steine«, flüsterte er. »Am Fluss is‘ 'ne Trauerweide, da, wo niemals nich‘ Enten schwimmen und Angler sich nich‘ hintrau'n. Aus‘m Lehm da hab ich sie gebrannt, die Steine, mit meine eigene Hände!« Er streckte seine Hände vor, als seien es begnadete Künstlerhände, aber sie waren schwielig und voller Warzen, und wenn Ulrike sich nicht täuschte, war da etwas zwischen seinen Fingern, das wie Schwimmhäute aussah. Schnell senkte sie ihren Blick. Schwimmhäute! Sie bereute es heftig, den Mann (Mann?) angesprochen zu haben. Sicher, sie war tolerant, auch zu Behinderten. Behinderte konnten nichts dafür, dass sie behindert waren. Es waren bedauernswerte Geschöpfe, und sie kaufte auch jedes Jahr Weihnachtskarten von der Lebenshilfe. Aber der hier, der war anders - etwas Unreines haftete ihm an, und das lag nicht nur an dem Geruch, den er verströmte. Es war etwas, das man nicht mit seinen fünf Sinnen erfassen konnte, das aber trotzdem unleugbar da war. Sie wollte hier weg. So sehr, wie sie noch nie etwas in ihrem Leben gewollt hatte. Sie hätte sich auf der Stelle umdrehen und in der Menge verschwinden können, aber irgendetwas in ihr warnte sie, ihn zu verärgern. »Hier«, sagte sie. »Hier sind zwanzig Euro, behalten Sie den Rest.« Er ließ sich Zeit, nach dem Geld zu greifen, schaute ihr tief in die Augen. Dabei lachte er spöttisch, als wolle er ihr sagen, dass sie ihn nicht besänftigt hatte, dass er sie trotzdem holen konnte, wann immer er mochte. Sie ließ den Geldschein los und rannte. Es war ihr egal, ob er das Geld ergriff, oder ob es zu Boden fiel. Die Bausteine klapperten in dem Karton, den sie fest umklammert hielt, und sie klapperten immer lauter, je weiter sie rannte, und doch wurde es übertönt von dem glucksenden Lachen das ihr unerbittlich folgte. (...) |
Die stolzen Herausgeber: Thomas Backus (Band 2) & Nina Horvath (Band 1) |
Mit Poster und Buch: Herausgeber Thomas Backus & Verleger Torsten Low |